Kategorie 4.2. Skeptiker

Pseudo(?)-Skeptizismus

Bedeutet Skeptizismus nicht, dass man Wahrnehmungen und Behauptungen kritisch prüft, unabhängig davon, wer sie aufstellt? Hat Skeptizismus nicht konkret damit zu tun, dass man wissen will, aber Zweifel auch aushalten kann? Dass man sich selbst als Teil des Irrtums begreift und bereit ist, die eigene Meinung zu korrigieren, wenn bessere Argumente vorliegen?

Es geht nicht darum, überall Rechthaberei zu betreiben oder sofort eine Antwort zu haben.
Es geht darum, weiterzufragen, immer bewusster, feinsinniger und wissensdurstiger.

Michael Shermer und das Thema trans

Sein Appell über den großen Teich nach Deutschland: „Lasst Politik aus dem Skeptizismus draußen und konzentriert euch auf Fakten, Beweise, kritisches Denken und die Förderung von Wissenschaft.“ Das wirft natürlich die Frage auf: Wie stark lässt Shermer selbst Politik außen vor, wenn er einen Artikel nach dem anderen über trans verfasst? Lässt es sich wirklich „unpolitisch“ (vulgo: skeptisch) über dieses Thema schreiben, wenn in den USA (aber nicht nur dort!) die Diskussionen und wissenschaftlichen Erkenntnisse in einem politisch derart polarisierten Feld stattfinden bzw. von Teilen der Politik instrumentalisiert werden? Hierbei ist nicht reine Parteipolitik gemeint, sondern vor allem auch gesellschaftspolitische Strömungen wie die des radikalen Feminismus.