Zwitscher-Universum

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Solange weibliche Körper verhandelbar, weibliche Stimmen überhörbar und weibliche Grenzen erklärungsbedürftig sind, ist Feminismus keine Option. Er ist die notwendige Störung im System.

Merz Bürgergeld-Rhetorik ist kein ökonomisches Sparprogramm. Sie ist ein ideologisches Reinigungsritual. Wer die Armen kontrolliert, stabilisiert die Mitte – und wer die Mitte moralisiert, sichert die Macht der Reichen.

„Normal“ ist ein politisches Messer. Es trennt „Tüchtige“ von „Verdächtigen“ und macht Armut zum Charakterfehler. Wer so spricht, verpackt Klassenpolitik in Alltagsprosa. (Thema Merz)

Die Armen sind nicht das Defizit im Bundeshaushalt. Sie sind der Lasttest für die Republik. Wer sie demütigt, saniert keine Finanzen. Er demoliert das Gemeinwesen.

Wenn „Skepsis“ zur Ideologie wird, ersetzt Arroganz die Analyse – und ME/CFS-Betroffene werden zu Kollateralschäden im Diskurs um Macht.

Wer das Gemeinwohl im Mund führt, aber Deutungshoheit meint, führt keinen Skeptizismus, sondern Doktrin. Die GWUP prüft nicht mehr Behauptungen – sie prüft Zugehörigkeit. Wer ihr widerspricht, ist kein Feind der Vernunft. Er ist ihr Beweis.

Ärztliche Arroganz als Waffe. Skeptiker-Rationalität als Schutzschild. Ein ganzes Krankheitskollektiv wird in die Psychoecke geprügelt – und wenn es dann aufschreit, klopft man sich auf die Schultern. Ein Zirkelschluss aus Sadismus, getarnt als Wissenschaft.

Ich sehe ein System, das strukturell Gewalt ausübt – und dann mit dem Finger auf diejenigen zeigt, die unter dieser Gewalt aufschreien. Gaslighting in Reinform: erst emotionalen Schmerz verursachen, dann die Reaktion auf diesen Schmerz als Beweis für Irrationalität werten.

Die Pathologisierung von Widerstand ist kein Irrtum – sie ist Strategie. Wer bei ME/CFS nicht bricht, sondern widerspricht, wird nicht gehört, sondern geframed. Krankheit soll still sein. Wer spricht, gilt als verdächtig. Das ist keine Diagnose. Das ist Herrschaft.

Shermer sagt: Skepsis sei Methode, nicht Position. Keine heiligen Kühe. Doch was als Offenheit klingt, endet oft in Verwaltung von Dogmen. Skepsis wird zur Marke: Predigt Neutralität, lebt aber Abwehr. Das Versprechen bleibt – die Praxis verrät es.

Wenn Skeptikerorganisationen anfangen, wie Politiker aus der Vogelperspektive zu agieren (Listen von Autoritäten, institutionelle Legitimation, Prestige-Strategien), dann verwandeln sie Skepsis in Verwaltung. Das heißt: Sie reproduzieren Machtlogik, statt sie zu hinterfragen.

Die Frage, die sich stellt: Wenn Skeptiker ihre Legitimität fast ausschließlich aus epistemischen Autoritäten ziehen – was unterscheidet sie dann noch von jenen, die sich blind an charismatische Führungsfiguren klammern?

Der Mensch von nebenan ist im Skeptiker-Diskurs oft nur das Objekt der Aufklärung – aber nie ihr Subjekt. Doch ohne ihn gibt es keine wirkliche Skepsis, sondern nur eine Expertenshow.

NIUS ist kein Journalismus, sondern rechte Narrative in schicker Verpackung. Gibt sich objektiv, agiert aber als Lautsprecher für Kulturkampf, Angst und Ressentiment. Die Pose der Neutralität tarnt ideologische Agenda. Klar benennen: Meinungsmache, kein Medium.

Männer haben keine Angst vor Frauen. Sie haben Angst vor einer Welt, in der Frauen keine Angst mehr haben. Denn dann steht nichts mehr zwischen ihnen und ihrer eigenen Leere.

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