Trans*: Daten und historische Parallelen

Trans*-Identitäten werden heute – genauso wie 1933 – missbraucht, um die Gesellschaft nicht nur zu spalten, sondern rechte Ideologien gesellschaftsfähig zu machen und diesen dadurch Macht zu verleihen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei vor allem die bewusste und unbewusste Angst – daher der Begriff „moralische Panik“ – aller Menschen: nämlich ein Angriff auf die Kinder und Jugendlichen. Das sind die Bausteine, mit denen Verschwörungen in Gang gesetzt werden, doch darauf gehen wir, wie bereits erwähnt, in einem anderen und sehr viel längeren Beitrag ein.

Ein historischer Blick – die Anfänge von Pro Ana

Rund um das Jahr 2002 schwappte Pro Ana auch in den deutschsprachigen Raum. Hierzulande konzentrierte sich der Austausch neben unzähligen privaten Kleinwebseiten auf die damals boomenden Webforen. Die ersten Foren in Deutschland waren – in der zu jener Zeit üblichen Baumstruktur gestaltet – die beiden namens „just ana“ bzw. „Miss Ana“. Bei der Namensgebung fällt auf, dass sich die Bezeichnungen der frühen Ana-Foren sehr stark ähnelten, so zum Beispiel „Just for Angels“, „Ana4life“, „ANAther kind of Art“ und meist die Bezeichnung Ana im Namen trugen.

Fakten und Daten – DIS/DID

Mit einer bemerkenswerten Ausnahme, „Eve“, sind alle MPD-Diagnosen in der Therapie zusammen mit wiederhergestellten Erinnerungen an Kindesmissbrauch aufgetaucht. Manchmal waren alle drei Elemente vorhanden: → Wiederhergestellte Erinnerungen an Kindesmissbrauch,
→ einschließlich satanischer Kulte und  (manchmal) Entführungen durch Außerirdische in Raumschiffen
→ und die Entstehung multipler Persönlichkeiten.

Moralische Panik – ein kurzer Überblick

Der Begriff der moralischen Panik (moral panic) kommt aus dem angloamerikanischen Raum und wird als Phänomen definiert, „bei dem eine soziale Gruppe oder Kategorie aufgrund ihres Verhaltens von der breiten Öffentlichkeit als Gefahr für die moralische Ordnung der Gesellschaft gekennzeichnet wird. Ziel des öffentlichen Aufruhrs ist die Unterbindung des als Bedrohung empfundenen Verhaltens auf langfristige Sicht.“

Einleitung Pro Ana

Der Begriff Pro Ana ist mittlerweile durch zahlreiche Medienberichte in Kreisen derjeniger durchaus bekannt, die sich mit Essstörungen befassen – sei es als Angehörige, Behandelnde oder als selbst Betroffene. Längst ist Pro Ana kein „Geheimwort“ mehr oder gar eine „Untergrundbewegung“ wie vor über 20 Jahren, als der Begriff erstmals in den USA aufgetaucht ist. Doch dessen Gefährlichkeit hat über die Jahre keinesfalls abgenommen, im Gegenteil:

Grooming-Verschwörungstheorie & Religious Right

Genau als jenes Brücken-Narrativ zu rechtem Gedankengut dient u.a. die Verschwörung von trans Personen als „Groomer“. Mit dem Vorwand, sich um das Wohlergehen von Kindern zu sorgen, wird damit transidenten Menschen unterstellt, pädophil zu sein und in gezielten „Kampagnen“ und Sexualaufklärung Pädophilie normalisieren zu wollen. Diese hetzerischen und grundlosen Anschuldigen erfüllen alle Charakteristika einer moralischen Panik

Satanic & Moral Panic

Wie bereits 1980 in den USA ging es auch hier um den Schutz von Kindern und Jugendlichen. Verschwörungstheoretiker haben vor allem dann den größten Erfolg, die Gesellschaft mit einer Panik zu infizieren, wenn man die Angst schürt, Kinder seien in einer großen Gefahr. Das sind sehr emotional geladene Themen, und um Verschwörungstheorien zu streuen und zu zünden, benötigt man starke Emotionen, starke Ängste, starke Unsicherheiten, eine starke Wut und idealerweise ganz viele Menschen, die sich politisch – meist aus rechtsextremen Kreisen – zu Nutze machen wollen.

Einleitung Dissoziative Identitätsstörung

In den letzten zwei Jahren haben wir – meine Kollegin Nora und ich – uns intensiv mit der Satanic Panic – siehe unsere ursprüngliche Webseite – befasst und so ist mein Wunsch gewachsen, die Dissoziative Identitätsstörung (DIS), die bei mir zwei Mal diagnostiziert worden ist, aus dem Sumpf der Verschwörungstheorien herauszuholen. Doch je mehr Kenntnisse wir erlangt haben, desto deutlicher wurde uns bewusst, dass wir die Dissoziative Identitätsstörung nirgendwo herausholen können, weil sie selbst ein Teil der Verschwörungstheorie ist.