Was ich an dieser Stelle mit Nachdruck kritisiere, ist die Ignoranz der (Trauma)Therapeut:innen: Seit 30 Jahren ignorieren sie die notwendige Debatte, ja schlimmer noch, sie brandmarken jeden Kritiker als Täter, anstatt sich ernsthaft mit dem Wohl der Patient:innen auseinanderzusetzen. Betroffene werden klein gehalten, zur erweiterten Lebensunfähigkeit erzogen, in Scheinrealitäten hineinmanövriert – und wozu? Wem dient das tatsächlich?
Schlagwort: DIS
WTF-Talk: Klarstellung zur DIS
Eigentlich ist es erschreckend, dass sich überaus kompetente Fachleute im Jahr 2024 gezwungen sehen, zu betonen, dass es nicht um abgespaltene Persönlichkeiten geht, sondern um eine mangelnde Verbindung von Zuständen innerhalb einer Persönlichkeit. Hier sind wir exakt bei dem Punkt, dass sich ein Kleinkind eben nicht „aufspalten“ kann, – wie oft behauptet wurde – sondern dass die DIS das Ergebnis mangelhafter integrativer und assoziativer Prozesse ist.
Wie die DIS-Historie verfälscht wird
Eugene Bliss, eine weitere Gründergestalt der multiplen Persönlichkeitsbewegung, schrieb 1980: „In den Bereich der Persönlichkeiten einzutreten, ist von geradezu kindischer Einfachheit, denn der Schlüssel zur Tür ist die Hypnose und diese Patienten eignen sich dafür ausgezeichnet. Ebendies ist die Welt der Hypnose. Jahrzehntelang verborgene Persönlichkeiten lassen sich ansprechen und befragen; man stößt auf vergessene Erinnerungen, die der Patient mit der ganzen Gefühlsstärke eines aktuellen Ereignisses wiedererlebt‘.“
Über die Dissoziative Identitätsstörung
Jeder Mensch fühlt sich ab und an ambivalent. Wir Menschen sind nicht statisch und ein jeder hat unterschiedliche Persönlichkeitsanteile in sich, die sich u.a. durch Gedanken und Gefühle unterscheiden können. In der Regel ist der Mensch in seiner Identität so gefestigt, dass er das ambivalente Verhalten steuern und auflösen kann. Bei Menschen, die im Laufe des Lebens jedoch keine identitäre Kohärenz entwickeln konnten, sieht es anders aus. Unter anderem bei Personen, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden.
„Sybil“ – MPD als Kassenschlager
Kein Buch hatte einen dermaßen großen Einfluss auf die Entwicklung der dissoziativen Identitätsstörung (vormals: Multiple Personality Disorder) wie das 1973 veröffentlichte Werk „Sybil“. Verfasst von Journalistin Flora Rheta Schreiber in enger Zusammenarbeit mit Psychotherapeutin Cornelia Wilbur, gilt es als Geburtsstunde der Diagnose MPD, die kontroverser nicht sein könnte: „Ein rätselhaftes Krankheitsbild, Sex, Gewalt und Mißbrauch, verwoben in ein psychologisches Gebabbel, so hatten es sich Flora Schreiber und Cornelia Wilbur zurechtgelegt, würde ihnen Ruhm, Anerkennung und viel Geld einbringen. Die Rechnung ging auf.“ Mit diesen Worten berichtete der Spiegel im Jahr 1998 ausführlich über den „Psycho-Skandal des Jahrhunderts“ und das „hinterlistig eingefädelte Betrugsmanöver“, wie der New Yorker Psychologe Robert Rieber den Fall Sybil rückblickend bezeichnete.
Fakten und Daten – DIS/DID
Mit einer bemerkenswerten Ausnahme, „Eve“, sind alle MPD-Diagnosen in der Therapie zusammen mit wiederhergestellten Erinnerungen an Kindesmissbrauch aufgetaucht. Manchmal waren alle drei Elemente vorhanden: → Wiederhergestellte Erinnerungen an Kindesmissbrauch,
→ einschließlich satanischer Kulte und (manchmal) Entführungen durch Außerirdische in Raumschiffen
→ und die Entstehung multipler Persönlichkeiten.
Einleitung Dissoziative Identitätsstörung
In den letzten zwei Jahren haben wir – meine Kollegin Nora und ich – uns intensiv mit der Satanic Panic – siehe unsere ursprüngliche Webseite – befasst und so ist mein Wunsch gewachsen, die Dissoziative Identitätsstörung (DIS), die bei mir zwei Mal diagnostiziert worden ist, aus dem Sumpf der Verschwörungstheorien herauszuholen. Doch je mehr Kenntnisse wir erlangt haben, desto deutlicher wurde uns bewusst, dass wir die Dissoziative Identitätsstörung nirgendwo herausholen können, weil sie selbst ein Teil der Verschwörungstheorie ist.