Der schmale Grat zwischen Borderline & DIS

In einer Therapieeinheit im vergangen Jahr hatte ich einmal zu meiner Therapeutin gesagt, dass ich zu jeder Meinung auch eine Gegenmeinung habe und dass das ein ganz grausliches Gefühl ist.
Abgesehen vom ganzen Bullshit-Bingo, was im Kopf abgeht (nicht gut genug zu sein, nicht liebenswert etc.) zweifle ich an mir. Einmal schrieb ich: „Ich hab kein Ich“, was natürlich kein Fakt ist, aber ein Gefühl. Mein Gefühl.

Borderline und MPS – ein Artikel aus 1996

Birger Dulz und Nina Lanzoni argumentieren in ihrem 1996 erschienen Artikel, dass die multiple Persönlichkeitsstörungen kein eigenes Störungsbild darstellt. Vielmehr kann sie als eine Extremvariante der dissoziativen Störungen angesehen werden, die insbesondere bei Personen mit Borderlinestörung und traumatischen Missbrauchserfahrungen auftritt.

Über die Dissoziative Identitätsstörung

Jeder Mensch fühlt sich ab und an ambivalent. Wir Menschen sind nicht statisch und ein jeder hat unterschiedliche Persönlichkeitsanteile in sich, die sich u.a. durch Gedanken und Gefühle unterscheiden können. In der Regel ist der Mensch in seiner Identität so gefestigt, dass er das ambivalente Verhalten steuern und auflösen kann. Bei Menschen, die im Laufe des Lebens jedoch keine identitäre Kohärenz entwickeln konnten, sieht es anders aus. Unter anderem bei Personen, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden.

Einleitung Dissoziative Identitätsstörung

In den letzten zwei Jahren haben wir – meine Kollegin Nora und ich – uns intensiv mit der Satanic Panic – siehe unsere ursprüngliche Webseite – befasst und so ist mein Wunsch gewachsen, die Dissoziative Identitätsstörung (DIS), die bei mir zwei Mal diagnostiziert worden ist, aus dem Sumpf der Verschwörungstheorien herauszuholen. Doch je mehr Kenntnisse wir erlangt haben, desto deutlicher wurde uns bewusst, dass wir die Dissoziative Identitätsstörung nirgendwo herausholen können, weil sie selbst ein Teil der Verschwörungstheorie ist.